2 Wochen Mauritius mit Kind
Hallo, hier nun der schon angekündigte Reisebericht. Ist sehr lang geworden, aber irgendwie wollte ich keine Details auslassen ;-)
Vielleicht zunächst zu uns: Ich selbst bin Mitte 30, Deutscher, meine Frau ist in gleichem Alter, britische Staatsbürgerin mit dunkler Hautfarbe (Eltern karibischer Abstammung), und unser Sohn ist 6 Jahre alt. Ich erwähne das, weil wir in MRU immer mal wieder für Einheimische bzw. Exil-Mauritier gehalten wurden ;-) In Port Louis dachte man mittags im Restaurant sogar, dass wir wohl Südafrikaner seien (die hatten unser Deutsch für Afrikaans gehalten). Jedenfalls war das immer ein guter „Aufhänger“, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Daß wir keine „Locals“ sind merkten die dann recht schnell, weil meine Frau kein Wort französisch versteht und natürlich auch kein kreol.
Zunächst die Anreise:
Mir Air Mauritius von Frankfurt aus. Tolle Maschine (Airbus A-340-300), der Hammer waren die kleinen Bildschirme in jedem Sitz (auch in Economy), wo man verschiedene Filme ansehen kann. Zumindest unserem Sohn hat das den Flug gerettet - auf dem Hinflug liefen „The Incredibles“, auf dem Rückflug der Sponge Bob Film, letzteren hat sich unser Sohn da wohl 5 x hintereinander angeschaut, nun ja, besser als 100x die Frage „Wann sind wir endlich da“ ;-)
Das Essen an Bord war gut, wenn auch überraschenderweise ziemlich scharf (ungewöhnlich für Airlines, aber ich mags). Der Service war nicht so überragend (teilweise wurde man schon mal bei den Getränken „übergangen“ und musste sich bemerkbar machen), aber freundlich. Man konnte sich auch jederzeit Getränke in der Pantry holen (denn der Wagen kam nur zweimal, dann war Schluß).
Dann die Ankunft in Mauritius, wir stellen uns in die lange Schlange bei der Immigration und werden sofort von einer jungen Dame mit Funkgerät herausgewunken und an den Schalter „Mauritian Residents“ komplimentiert (da ist es völlig leer). Auch mein Hinweis, dass wir keinesfalls Residents seien lässt sie kalt, also gehen wir zum Residents-Schalter, bekommen problemlos die Pässe gestempelt und dürfen durch. Lustige Sache.
Übrigens kommen wir später bei der Ausreise am Flughafen in eine ähnliche (eher unschöne) Situation: Auf dem Weg zu den Check-In Schaltern (wo mit Bändern so ein Laufweg abgetrennt ist) stoppt ein Polizist (der da eigentlich nur rumsteht) meine Frau, die vorgegangen ist, und will ihren Paß sehen. Die fragt ihn, warum er den denn sehen wolle – er meint, sie machten Stichproben. Inzwischen komme ich dazu und stelle mich daneben, worauf der Polizist zu mir „You can go“ sagt. Ich antworte „This is my wife“, und mit sichtlich beschämtem Gesichtsausdruck lässt der Polizist uns passieren (ohne den Paß meiner Frau zu sehen).
Aber zurück zur Anreise: Im Flughafen haben wir rasch unser Gepäck vom Band geholt, dann tausche ich einige EUR in Rupien (und bekomme leider zu wenig kleine Scheine, so dass es zwar fürs Trinkgeld für den Fahrer reicht, nicht jedoch für den Kofferträger später, der sich deshalb über 5 EUR freuen kann). Wir sind die einzigen Gäste in dem kleinen Minibus und fahren nach Flic & Flac, wo der Fahrer sich dann erst mal zu unserer Appartmentanlage durchfragen muß (es gibt dort mehrere die alle ähnlich aussehen).
Die Unterkunft:
Wie hatten die Appartments „Le Latanier“ in Flic en Flac gebucht („Latanier 2“). Das war eine Anlage mit vielen Appartments und großem Pool. Die meisten Appartments gehörten Mauritiern, die hier ihre Wochenenden verbrachten. Die Woche über war kaum jemand da, von Freitag bis Montag war es immer recht voll und der Pool von morgens bis nachts belegt (was aber nicht störte). Das „Zimmer“ hat uns doch erst mal umgehauen: 2 große Schlafzimmer mit Doppelbett und Klima, ein kleineres Zimmer mit Einzelbett, zwei Duschen/WC’s, eine riesen Küche mit Herd, Kühlschrank, Mikrowelle, sämtlichem Geschirr und Gläsern (darunter ein schöner großer Bierkrug fürs Phönix, den ich fortan immer im Eisfach vorgekühlt habe), es gab einen Fernseher mit extra Satellitentuner, eine Hifi-Karaoke-Anlage, eine Waschmaschine, ein Bügelbrett und ein Dampfbügeleisen. Alles noch sehr neu und nicht verwohnt (die Anlage ist erst 2003 eröffnet worden). Für den Preis (71 EUR / Nacht, gebucht bei DER-Tours) kann man echt nicht meckern.
Im Preis enthalten war auch der Reinigungsservice. Da kam dann jeden Tag eine nette Kreolin, und neben bettenmachen und putzen hat sie auch unser Geschirr gespült und später sogar unsere Wäsche gebügelt (sie sah die Wäsche da zum trocknen hängen und hat darauf bestanden, sie bügeln zu dürfen, natürlich hat sie dafür ein Extra-Trinkgeld bekommen).
Das Appartment war blitzsauber, auch Ungeziefer gab es keines, bis auf die winzig kleinen Ameisen, die es in jeden Winkel schaffen: Am ersten Tag haben wir ein Paket Toast gekauft und es oben in den Küchenschrank (mit Tür) gelegt. Am nächsten Tag war da eine ganze Ameisenfarm (die hatten es in die Plastikverpackung rein geschafft) in unserem Toastpaket. Fortan kam das Brot in den Kühlschrank ;-)
Einige der dort lebenden Mauritianer haben auch eigene Appartments, die sie untervermieten. So hat uns eine Mauritianerin angesprochen, die 4 Appartments dort besaß und uns eins davon für umgerechnet 40 EUR/Nacht angeboten. Naja, wir hatten ja schon eins gebucht, vielleicht beim nächsten Mal…
Versorgung/Restaurants
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, öfters mal selbst was zu kochen. Im Endeffekt haben wir das aber recht selten gemacht, weil die Restaurants oft so günstig waren, dass es sich kaum lohnte selbst zu kochen.
Ich zähle jetzt einfach mal die Restaurants in Flic & Flac auf, in denen wir essen waren, und schreibe meinen persönlichen, subjektiven Eindruck dazu (die Geschmäcker sind halt verschieden).
Mei Yun (der Chinese über dem Spar-Markt)
Gutes Essen, aber relativ teuer. Sehr nette Bedienung.
Freitags abends SEGA-Tanzshow mit Buffet. Das Buffet war nicht so toll, aber das hat die Tanzvorführung aufgewogen (unser Sohn durfte auch mit den netten Sega-Mädels tanzen und ist dafür im Gegensatz zu mir sogar am Ende mit einem Kuß belohnt worden). Für IIRC 1800 Rp (für 3 Personen inkl. Buffet, ohne Getränke) aber ein recht teurer Spaß.
Mer de Chine
Chinesisches Lokal direkt am Strand, neben den Fast-Food-Trucks wo die Einheimischen sich versorgen. Sehr leckeres Essen zu sehr günstigen Preisen (der Fisch mit Ingwer war klasse). Die meisten Gerichte kosten 100 – 120 Rp, die Portionen sind eher klein, gerade richtig fürs Mittagessen. Es liegt direkt am Strand, man kann da auch problemlos in Badeklamotten rein gehen.
Chez Pepe
Ein Italienisches Lokal unten am Strand an der Straße Richtung Wolmar (eine Empfehlung unseres Taxifahrers). Hier gab es zur Abwechslung mal wirklich leckere Pizza und Pasta (war für unseren Sohn ganz nett, der nach all dem chinesischen und kreolischen Essen doch mal wieder Lust auf Pizza hatte). Hier gibt es auch günstigen offenen Wein aus der Karaffe.
Unbedingt Platz für das Dessert lassen, die Crepes („nach Art des Hauses“, mit Eis gefüllt) waren die leckersten, die wir auf Mauritius bekommen haben. Die Bedienung war unheimlich nett, so bekam unser Sohn z.B. seinen Crepe vom Kellner in Stückchen geschnitten. Für das wirklich gute Essen gar nicht mal teuer.
Papayou
In der Shopping-Mall wo die Bank ist. Kleines kreolisches Lokal, das auf den ersten Blick eher wie ein Café aussieht, aber eine große Speisekarte hat. Viele kreolische und chinesische Gerichte, aber auch Pizza. Günstiger und leckerer offener Wein. Sehr leckeres, landestypisches Essen zu relativ kleinem Preis.
Bois Noire
In der Shopping-Mall bei der Bank, neben dem Papayou. Hier waren wir an einem Samstag Abend, und es war brechend voll, deshalb mussten wir unverhältnismäßig lange auf unser Essen warten (andere kamen nach uns und bekamen vor uns zu essen, die hatten offensichtlich vorbestellt). Es gibt viele kreolische Gerichte auf der Karte, wobei die Sachen die wir bestellt haben leider mit einer etwas merkwürdigen Sauce kamen (meine Frau hatte Fisch und ich Garnelen in „Roter Sauce“ bestellt, in der Erwartung, dass das nun irgendwie kreolisch gewürzt ist – leider war das eine italienische rote Pastasauce mit Käse, die irgendwie gar nicht zum Meeresgetier passte. Aber vielleicht haben wir einfach das falsche bestellt). Vom Preis her etwas teurer als das Papayou, aber immer noch günstig.
Ocean
Unten an der Straße am Strand. Ein großes, recht nobles chinesisches Lokal. Sehr umfangreiche Karte mit vielen chinesischen Gerichten, sehr gutes Essen. Eines der teureren Lokale in Flic & Flac, dafür aber auch mit schönem Ambiente (kleiner Fischteich drinnen, etc.).
Moti Mahal
Das Moti Mahal ist im Hotel Villa Carolines (kleine Straße zum Strand hin), aber dort können auch Nicht-Hotelgäste essen. Unbedingt vorher sagen, dass man im Moti Mahal indisch essen möchte, sonst bekommt man Buffet ;-) Hier gibt es viele indische Gerichte, das Ambiente ist recht nobel, das Essen sehr gut. Wein gibt es nur Flaschenweise (keine Karaffen) und recht teuer. Als wir dort waren spielten zwei Mann Gitarre und gingen von Tisch zu Tisch, um dort Lieder zu singen. Samstags ist dort wohl auch SEGA-Abend mit Buffet (wobei ich dort eher nach der Karte essen würde, da ist die Auswahl größer).
Sea Breaze
(Chinese gegenüber vom Spar-Markt)
Sehr schönes chinesisches Lokal, günstige Preise (Wein auch per Karaffe). Hier gehen auch viele einheimische Familien essen. Unbedingt das chinesische Seafood-Fondue probieren (einen Tag vorher bestellen!), original im „Steamboat“-Fonduetopf mit Holzkohlen befeuert. Es gibt zwei Varianten, die etwas teurere hat mehr Seafood. Lohnt sich!
So, dass ist ja nun eine recht lange Liste geworden. Vielleicht noch ein Hinweis an Leute, die mit Kindern essen gehen: Es gibt nur in den wenigsten Restaurants Kindermenus. Wir haben uns oft so beholfen, dass wir für unseren Sohn eine warme Vorspeise bestellt haben, das ist mengenmäßig für einen 6jährigen völlig ausreichend. Da gibt es dann oft frittierten Fisch oder frittierten Krake (mochte unser Sohn am liebsten) oder frittiertes Hühnchen. Wenn man ein Gericht als „Kleine Portion“ bestellt wird das unserer Erfahrung nach oft nicht wirklich verstanden, d.H. es kommt dann trotzdem ein großer Teller. Spaghetti gibt es außer beim Italiener eigentlich kaum (wir sind da auch mal reingefallen als wir für unseren Sohn „Nudeln mit Butter“ bestellt haben und es kam eine Art Bami-Goreng mit jeder Menge bunten Gewürzen und Kräutern, leider etwas zu scharf), mache Restaurants haben immerhin Pizza im Angebot. Bei chinesischen Lokalen kann man natürlich auch prima verschiedene Sachen bestellen und das Kind mitessen lassen.
Die Ausflüge
Port Louis
Hierher sind wir mit dem Bus gefahren, ab Flic & Flac haben wir 21 Rp/Person bezahlt, unser Sohn zahlte 10 Rp. Auf den Bussen steht das Ziel drauf, und sie halten auch meist auf freier Strecke, wenn man sich bemerkbar macht und Platz zum anhalten ist. In Port Louis haben wir uns die Waterfront angeschaut sowie das Postmuseum – erst später habe ich erfahren, dass es noch ein weiteres Museum zum Thema „Blaue Mauritius“ gibt („One Penny Black – Museum“ IIRC) Das haben wir leider verpasst. In unserem Lonely-Planet Reiseführer steht nur das kleine Postmuseum drin, in unserem GEO-Special nur das neue Museum. Naja.
Dann haben wir uns noch den Markt angeschaut - die Hallen für Fleisch und Obst fand ich interessant, auf dem Kleidermarkt fand ich die Verkäufer zu aufdringlich. Da konnte man nirgendwo in Ruhe schauen, ohne gleich in den Stand gezogen zu werden. Das war auf dem anderen Markt in Quatre Borne sehr viel relaxter (und die Preise waren dort günstiger IIRC). Dann haben wir uns noch das naturgeschichtliche Museum angeschaut – hier sind zahlreiche präparierte Fische und Seesterne zu sehen, außerdem eine Nachbildung und ein Skelett vom berühmten Dodo.
Touren per Taxi
Für die weiteren Touren haben wir ein Taxi angeheuert. Es war ein älterer Kreole Namens „Karl“, der einen etwas älteren Hyunday in silbermetallic-rosa (so ein Rosaschimmer) fährt und meistens auf dem Parkplatz bei SPAR steht. Der Wagen hat keine Klimaanlage, was uns aber nicht weiter gestört hat (bei Klimaanlage erkältet man sich eh leicht, wenn man immer verschwitzt in den kalten Wagen steigt). Für die Tagestouren zum Grand Basin und in den Norden hat uns der Fahrer 1300 Rp berechnet, für die lange Tour nach La Vanille 1500 Rp.
Grand Basin
Die erste Tour führte uns zunächst nach Curepipe, wo wir uns kurz die Kathedrale anschauten (von außen, es war Sonntag und die Kirche war gerammelt voll) und dann mal in die Markthalle gegangen sind. Dann haben wir den Kratersee von Toe de Cerfs angeschaut (tolle Aussicht!)
Von da ging es weiter zunächst zu einem schönen Trinkwasser-Reservoir (landschaftlich schön gelegen) und dann weiter zu den Hindu-Tempeln am Grand Bassin. Da wir sonntags da waren, war dort einiges los (Busladungsweise Hindu-Pilger). Wir sind dann runter zum Tempel am Wasser gegangen, ein Priester hat uns mit einem roten Punkt auf der Stirn „verziert“ und unser Sohn fand die Statuen im Wasser recht praktisch, um einen Vorwand zu haben mit nackten Füßen etwas in den See zu gehen. Es gibt auch noch viele kleinere Tempelchen rund um den See, die aber teilweise recht schwierig zu erreichen sind. Von dort ging es dann weiter an Bois Cherie vorbei (Teefabrik, hatte leider Sonntags zu, die sollten wir auf einer späteren Tour besuchen) durch den Black River Gorges Nationalpark. Auch hier war es leider sehr voll (überall Autos mit picknickenden und Guaven pflückenden Mauritiern), so dass es für einen Nationalpark doch etwas „rummelig“ wirkte. Vermutlich fährt man hier besser in der Woche hin. Die verschiedenen Wasserfälle lohnen sich aber in jedem Fall!
Zum Abschluß haben wir uns dann noch die verschiedenfarbigen Erden in Chamarel angeschaut. Nunja, wenn man gerade da ist kann man es sich anschauen, aber wirklich spektakulär fand ich die „farbigen“ Sandhaufen eher nicht.
Der Norden
Die nächste Tour führte uns zunächst nach Pamplemousse in den Botanischen Garten. Hier kann man am Eingang einen Führer buchen – worauf wir allerdings verzichtet haben, da im Lonely-Planet eine detaillierte Karte des Gartens verzeichnet ist. Der Garten ist recht groß, man sollte schon 2 Stunden dafür einplanen. Neben vielen Pflanzen gibt es auch einen kleinen Zoo mit Elefantenschildkröten und Hirschen. Von Pamplemousse aus sind wir dann weiter nach Norden, zuerst mal zum Zuckermuseum „L’Aventure du Sucre“. Der Eintritt ist nicht ganz billig (wir haben zu dritt inkl. Katalog 850 Rp bezahlt), aber es lohnt sich. Hier lernt man viel über die Zuckerproduktion und allgemein die Geschichte von Mauritius, auch für Kinder gibt es viel zu sehen und zu tun (handbetriebene Zuckermühle, diverse Maschinen in Schaukästen die man selbst aktivieren kann, diverse Bildschirme mit interaktiven Spielchen u.s.w. ). Weiter ging es dann über Cap Malheureux (wunderschöne Landschaft, sehenswertes Kirchlein direkt am Meer) und dann nach Grand Baie. Grand Baie ist ziemlich touristisch, man wird überall für Ausflüge angequatscht und auf dem Meer wimmelte es nur so von Booten. Der Strand ist recht schmal. Für eine Tagestour durchaus sehenswert, aber für einen Strandurlaub wäre es mir persönlich dort zu voll und hektisch.
Der Süden
Die letzte Tour per Taxi sollte uns in den Süden führen. Zunächst haben wir bei Bois Cherie den Besuch der Teeplantage nachgeholt (bei unserem ersten sonntäglichen Besuch war hier geschlossen). Hier kann man gegen kleinen Eintritt eine Führung durch die Teefabrik buchen und erfährt viel über die Teeherstellung. Danach fährt man mit dem Taxi (Eintrittskarte sollte man behalten, braucht man oben!) auf einen kleinen Hügel, wo man in wunderbarer Landschaft Teeprobe machen kann. Da kann man dann auch die einzelnen Teesorten kaufen, übrigens zu durchaus recht günstigen Preisen. Dann ging es weiter zum Park La Vanille, speziell für Kinder ein absoluter Höhepunkt! Neben diversen Käfigen mit Tieren gibt es hier nämlich auch die Möglichkeit für Kinder, auf den riesigen Elefantenschildkröten zu reiten. Auf einem großen Geländen laufen und liegen an die hundert dieser riesigen Tiere herum, man kann sie füttern und Kindern können sich draufsetzen (übrigens völlig unorganisiert, man sucht sich ein Tier aus und setzt sich drauf). Mittag gegessen haben wir dann im parkeigenen Restaurant (schön in tropischem Regenwald gelegen), als Spezialität steht hier Krokodilfleisch auf der Karte (aus der eigenen Kroko-Zucht), aber es gibt auch andere günstige Kleinigkeiten. Hier wurden wir dann von einem tropischen Gewitter überrascht, der erste Regen nach über einer Woche! Auf der Rückfahrt haben wir dann noch Stop in Mahebourg gemacht und uns das Marinemuseum angeschaut (viele alte Kanonen, Säbel, Münzen u.s.w.).
Quatre Bornes
An einem Sonntag sind wir dann noch nach Quatre Bornes zum Markt gefahren (mit dem Bus). Der ist wirklich sehr empfehlenswert, sonntags werden hier vor allem Textilien verkauft. Es war ziemliches Gedränge, aber im Gegensatz zum Markt in Port Louis konnte man sich hier in Ruhe umschauen, ohne ständig angequatscht zu werden. Auch die Preise waren überraschend niedrig: Kinder T-Shirts 90 – 120 Rp, kurzärmlige Herren-Hemden (teilweise Armani & Co., sicher Fakes, aber gut gemacht) um die 200 Rp. Hier haben wir dann tüchtig eingekauft.
„Coconut Island“
Eine Bootstour wollten wir dann doch noch machen. Also haben wir am Strand von F&F eine Bootstour im Glasbodenboot zur „Coconut Island“ gebucht (wie ich später auf der Karte gesehen habe war das wohl die Île aux Bénitiers). Die Fahrt war mit knapp zwei Stunden recht lang, dafür konnte man durch den Glasboden so einiges von den Riffen sehen. Zwischendurch wurde auch noch ein Stop zum schnorcheln eingelegt. Die Insel selber ist wohl recht beliebt als Ausflugsziel (es war Samstag), jedenfalls war da ziemliches Remidemmi. Alle paar Meter ein Boot und eine Truppe Leute, die auf den dort rumstehenden Grills ihr Essen grillten. Negativer Höhepunkt ein Grüppchen volltrunkener Engländer(innen), die mit einem Speedboat unter Begleitung lauter Diskomusik an Land ging (wobei eine der schon etwas älteren Damen mit der Bierflasche in der Hand rücklings über die Reeling ins Wasser fiel, wie in einem Ballermann-Comedy-Streifen). Vielleicht lags ja dran das Samstag war, aber eine ruhige Robinson-Insel ist das nicht. Nunja, das Essen war lecker und zu trinken gabs auch genug, und man konnte auch schön im Meer schwimmen. Rein vom Strand her hat es sich aber nicht gelohnt, da gibt es in und um F&F schönere Strände imho.
Casela Bird Park
In der Nähe von F&F gibt es noch einen Vogelpark, den man entweder per Bus (Strecke nach PL und dann muß man ca. 15 Minuten laufen) oder per Taxi erreichen kann. Netter Park mit vielen verschiedenen Vögeln und auch einigen anderen Tieren, für Kinder schön ist der große Streichelzoo mit Hirschen, Ziegen, Schafen, Kaninchen u.s.w.
Leider waren die zwei Wochen dann doch viel zu schnell vorbei. Wir haben viel gesehen und hatten eine wirklich schöne Zeit, und werden sicher irgendwann mal wiederkommen. Das Wetter war auch ziemlich gut, es hat eigentlich nur zweimal nachmittags/abends geregnet (dann aber jeweils 3-4 Stunden *sehr* heftig).
Jetzt ist das ja doch ein ziemliche langer Bericht geworden. Wenn trotzdem noch Fragen zum Reisebericht offen sind, können die ja gerne hier in diesem Tread gestellt werden...
Viele Grüße,
Hook