Na, Ihr überrascht mich aber auch immer wieder: das es keine Wasserzähler gibt, das macht mich nun wirklich stutzig.
Vor rund 20 Jahren hatte ein Kunde aus Mauritius mal rund 20.000 Wasserzähler bei meinem damaligen Arbeitgeber angefragt - sollte für eine Ausschreibung der Wasserbehörde gewesen sein.
Aus dem Geschäft ist nie was geworden - ich bin damals ausgegangen, dass es einfach an jemanden anderes ging.
Oder waren das etwa nur Zähler für Geschäftskunden?
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Regenmengen (aquawatch)
Die Böden auf den Inseln sind sehr penetrabel: Wasser versickert hier schneller, als in Mitteleuropa (oder wahrscheinlich auch Ghana
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)
Das ist auch ein Problem für Stauseen.
Gegenüber Deinem Beispiel: Hamburg
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- dort im Umland dürfte der Grossteil der Niederschläge im Grundwasser "landen", wo es später als Trinkwasser gewonnen werden kann.
Bei uns ist die Verdunstungsrate wesentlich höher - und vom Rest rauscht das meiste ruck-zuck ab ins Meer.
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So, jetzt dann habe ich mir mal ein bisschen Vergleichsmaterial zusammen gesammelt (zu Réunion):
in
Réunion ist der pro Kopf Wasserverbrauch mit 269 ltr/Kopf/Tag rund 60% höher, als im Mutterland Frankreich (165 ltr) - und auch im Vergleich zu den anderen franz. Überseedepartements ist unser Verbrauch wesentlich höher +56% (97 litres) im Vergleich zu Martinique, +40% zu Guadeloupe (77 litres) und +117% im Vergleich zu Guyanne.
Lt. Studien, haben die Top-30%-Verbraucher davon einen Anteil von fast 60% der insgesamt verbrauchten Wassermenge, mit einem Schnitt von 530 ltr/Person/Tag.
In der Trockenzeit steigt der Durchschnittsverbrauch von 250 ltr. auf 280 ltr. pro Verbraucher, wobei die "trockene" Inselseite (=Osten) mit einem Durschnittsverbrauch von 330 ltr. wesentlich über der "regnerischen" Seite der Insel (=Westen) liegt, welche nur einen Durchschnittsverbrauch von 190 ltr. aufweist.
Rund 35% der Haushalte haben einen sparsamen Umgang mit Wasser (weniger als 150 ltr/Tag/Bewohner)
Höhere Einkommensgruppen haben den höchsten Verbrauch.
Hausbesitzer mit Garten verbrauchen je nach Einkommensgruppen zwischen 50 und 60% mehr, als "gartenlose" Bewohner.
Weiterer Faktor der Konsumsteigerung ist die Ausstattung mit Waschmaschine/Geschirrspüler/Pool.
Bei uns kostet das Wasser im Schnitt rund €1.40/cbm (gemeindeabhängig).
Landwirtschaftliche Bewässerung floss in diese Studie nicht ein, bzw. nur für Kleingärtner, die am Stadtnetz hängen (die meisten ländlichen Gemeinden haben bei uns ein getrennte Netz für die Agrikultur).
Die Studie ist von 2010 - Wasserpreise sind bei uns seitdem aber kräftig hoch gegangen.
Meine eigene Gemeinde schlägt bei mir seitdem rund 50% drauf - weils sie ein neue Kläranlage finanzieren müssen. (Entsorgunggebühr rund 60-70cents /cbm, obwohl ich gar nicht an der Kanalisation angeschlossen bin => eigenlegalisierte Räuberei...)
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So, da darf sich jedermann die "Parallelen rauspicken", es sind sicherlich ein paar da.
Wenn bei uns aber Wasser auch so zum "Festpreis" aus der Wand quellen würde - dann würde ich wohl auch mehr meinen Garten wässern, Auto waschen, und Zähne putzen

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Brunnen (Nachtrag):
*zu den deutschen Zahlen (Aquawatch) fällt mir noch ein: Deutschland hat gerade auf dem Lande sehr viele Hausbesitzer mit eigenen Brunnen.
In meinem Dorf mindestens jeder 2. Haushalt. Die meisten davon nehmen das Stadtwasser fast nur zum Kaffeekochen.